Jep, des war mehr als eine Reise zu einem Auswärtsspiel, des war sozusagen eine Sinn-Findung.
Nach meinen Eindrücken seit Rückrundenbeginn hab ich mich persönlich hinterfragt, was bringt unsere gemeinsame Sache noch?
Was blieb übrig von der tollen Stimmung der ersten Fanclub-Jahre?
Sind wir (noch) der Support-Schrittmacher bei den Amateure-Spielen?
Positive Antworten auf diese Fragen fand ich keine - im Gegenteil:
Beim Nürnberg-Spiel waren die PC- und HSC-Fans bei einem Oberhausen-Match, die Whooping Boys legten einen fünfzehnminütigen Streik hin
- das Ende vom Lied:
Im Stadion war es leiser als bei ner C-Klassen-Partie.
Vom selbsternannten Fanclub "Amateure" keine Spur. Deren lautester, Nik, war an dem Tag nicht da - schon ging gar nichts
Dann kam Pfullendorf - oder: "Auferstanden aus Ruinen":
Mit drei Hansel (und einer Hanseline
) angereist, wurde ein saugeiler Support hingelegt, der auch seinen Namen verdient.
In diesem Stadion, das landschaftlich in einer Art Mulde liegt, hallt es so dermaßen, dass man auch zu dritt, wenn jeder alles gibt, richtig laut sein kann. Ohne Übertreibung kann man sagen (das hört sich blöd an bei der geringen Anzahl der mitgereisten Hachinger), dass die Amateure-Fans über weite Strecken des Spiels die stimmliche Hoheit im Stadion hatten. Fragt nach bei Tom und den Trainern, die quer auf der anderen Seite des Stadions saßen und die Pfullendorfer Haupttribühne im Rücken hatten. Rita hat auch mitgemacht, das rechne ich ihr echt hoch an!
Ich habe während des Spiels gesagt, dass bei solch einem Support die ganze Mannschaft nach Spielende geschlossen an den Zaun kommen wird - und ich sollte Recht behalten...
Des war auch kein "na gut, jetzt geh´ ma halt zu denen, wenns schon so weit fahren" sondern echte Dankbarkeit(Hörnig, Löppert) und Anerkennung dessen, was wir ihnen 90 Minuten geboten haben, nämlich das Gefühl "ihr seid hier nicht alleine in diesem Stadion, wir stehen bedingungslos hinter Euch - egal was kommt!"
Dies zeigte sich deutlich nach unserem Führungstreffer, als Quririn Löppert -gefolgt von der halben Mannschaft- Richtung Fankurve lief, die Faust gen Himmel ballte und seine Freude förmlich rausschrie.
Des war gestern ein einzigartiges Erlebnis - ich bin stolz, dabeigewesen zu sein!
Da war es wieder, das längst in Vergessenheit geratene und in der Mottenkiste rotblauer Supporthighlights zu verstauben drohende AMATEURE-GEN!
Da wurden Erinnerungen wach an Spiele gegen Bayreuth(Kantersieg gegen den Spitzenreiter), Aindling (Rückstand umgebogen - heim und auswärts) auswärts in Ismaning, Kötzting, Heimstetten (Presse!) Großbardorf, usw. usw.
Es liegt nicht am Wechsel der Spielstätte, welchen der Verein analog zum Wechsel der Spielklasse aus sicherheitstechnischen Gründen vollziehen musste, sondern einzig und allein an U-N-S, am Fanclub Amateure - daran, was jeder Einzelne bringen kann und bringen will.
Pfullendorf wird Synonym werden dafür, dass mit wenig "Mittel" viel erreicht werden kann. Mit unserer Leistung hätten wir ein Ergebnis verdient wie in Karlsruhe.
Nichtsdestotrotz hat mir dieses Spiel gezeigt, warum ich Amateure-Fan bin, warum ich diesen Verein liebe und warum mein Herz rotblau schlägt.
Ich scheiss auf alle Titel dieser (Fussball-)Welt - so ein Spiel wie das gestrige, welches "mit ganzem Herzen und ohne Geld (wie wir so schön singen)", mit Leidenschaft und ehrlicher Arbeit geführt wurde - dafür steht unsere Mannschaft, dafür steh´n auch wir - allem Kommerz zum Trotz!!!
@Nik
Der Stefan gab stimmlich Vollgas - so hab ich ihn seit seligen Grünau-Zeiten nicht mehr erlebt und auch aus´m Papst seim zarten Kehlchen
kamen laute Töne - nachdem ich ihn zuvor "räumlich" von seiner Freundin getrennt hab